Massives Hochwasser am 22. August 2020 in Paldau!

Am Abend des 22. August 2020 entlud sich ein kurzes, aber sehr kräftiges Gewitter, welches statistisch gesehen nur alle 300 Jahre vorkommt, über Paldau. Bereits auf Anfahrt zur ersten Einsatzstelle, zu welcher wir um 20:50 Uhr mittels Sirene alarmiert wurden, stellten die Einsatzkräfte der FF-Paldau fest, dass dies ein Hochwasser im großen Ausmaß werden würde. Selbst die Kameraden der Feuerwehr Paldau gelangten durch das Hochwasser, welches sich über das gesamte Ortsgebiet ausbreitete, nicht mehr ins Rüsthaus. Keine fünf Minuten nach der Erstalarmierung zu Hochwassereinsätzen wurden wir gemeinsam mit den Feuerwehren Gniebing, Axbach und Lichendorf zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person nach Puch alarmiert. Leider wurden selbst wir Opfer vom Hochwasser und mussten ein Fahrzeug ‚Nicht einsatzfähig‘ melden. Doch auch für die Feuerwehren Gniebing und Axbach gab es kein Durchkommen mehr zum Unfallort, somit arbeitete die Unfallstelle die Feuerwehr Lichendorf ab. Für die FF-Paldau war aber noch lange kein Ende in Sicht, schnell wurde klar, dass es sich bei diesem Hochwasser um etwas noch nie Dagewesenes handelt und wir mit unseren eigenen Kräften nicht mehr auskommen können. Aber nicht nur Paldau war vom Unwetter betroffen – binnen kürzester Zeit standen alle 73 Feuerwehren des Bereichsfeuerwehrverbandes Feldbach im Einsatz – seit 2009 das zweite Mal in der Geschichte. Zahlreiche Notrufe wurden vom Disponententeam in der Bereichswarnzentrale „Florian Feldbach“ entgegengenommen und an die Einsatzleitung Paldau übermittelt. Neben einigen umliegenden Feuerwehren wurde auch ein KHD Zug aus Bad Radkersburg zur Unterstützung angefordert. Somit waren 21 Feuerwehren mit zirka 200 Mann in Paldau im Einsatz. Ein eigener Einsatzstab im Rüsthaus kümmerte sich um die Koordination aller Einsätze und der Einsatzkräfte. Es galt den Verkehr großräumig zu regeln, Straßen zu säubern, Verklausungen zu lösen, unzählige Keller auszupumpen und selbst manche Erdgeschosse vom Schlamm und Wasser zu befreien. In dieser Nacht mussten unzählige Einsatzstellen abgearbeitet werden. Erst nach rund 20 Stunden konnte die Feuerwehr Paldau wieder ins Rüsthaus einrücken und sich einsatzbereit melden. Doch auch damit war die Arbeit noch lange nicht getan, in dieser Zeit wurden nur die wichtigsten Verkehrswege freigelegt sowie Keller ausgepumpt. Die Feuerwehr Paldau stand noch mehrere Tage im Einsatz, um die gesamten Schäden des Unwetters zu beseitigen. Ein besonderer Dank gilt allen Feuerwehren, die uns in dieser Katastrophennacht unterstützten. Weiters möchten wir uns bei Franz Griesbacher von den Paldauern für die Anerkennung und den lobenden Worten bedanken.